Alles fängt im Januar an – Kandidaten suchen, Resultate bewerten, Ranglisten analysieren, Potenzial und Form ermitteln, Gespräche führen – bis endlich das Kader zusammengestellt ist.
Nun muss die Reise und der Aufenthalt geplant und organisiert werden.
Auch für die Begleitpersonen muss die Reise ebenfalls mitgeplant werden.
Der Papierkrieg mit dem EPBF muss ebenfalls noch erledigt werden.
Nati-Zusammenzüge sind auch noch in den Kalender einzuplanen und deren Durchführung muss organisiert werden.
Rahmenbedingungen, Zeiten, Treffpunkt und sonst noch wichtige Dinge sind den Spielern mitzuteilen.
Endlich kommt der Tag der Anreise – Treffpunkt Flughafen Zürich.
Werden auch alle rechtzeitig kommen und haben sie alles Wichtige dabei?
1…2….3…. alle Spieler und Spielerinnen kommen zum Treffpunkt und es scheint, dass alle das notwendige Material mitgenommen haben – Abflug.
Ankunft im Hotel – Spieler akkreditieren und auf die jeweiligen Zimmer aufteilen. Schon ist die Zeit fürs Einspielen da. Schauen, dass alle Teilnehmer es mitbekommen.
Die Zeit läuft und das erste Teamleitermeeting steht an.
Zurück aus dem Meeting – Team informieren über die ersten Spielpaarungen und –zeiten, Essensgutscheine verteilen. Team zusammenhalten und gemeinsam Essen gehen.
Eröffnungsfeier steht an – wer trägt die Schweizerfahne?
Danach noch ein paar gemütliche Augenblicke, bevor das Teammeeting ansteht gefolgt von der Nachtruhe.
Am Morgen – auf der Weckrunde alle Jugendliche zum Frühstück bitten.
Nun starten die Spiele – verteilt auf zwei Hallen. Spieler die nicht im Einsatz sind schauen den anderen bei deren Match zu.
3-4 Spieler sind gleichzeitig im Einsatz – die zwei Coaches werden gefordert – zu wem soll wer gehen? Wer braucht Unterstützung? Wo läuft’s nicht rund?
So gehen sie von Spieler zu Spieler – dazwischen schnell wieder ein Blick aufs Pad um die anderen Resultate im Griff zu haben.
Hier eine Partie, welche nicht nach Wunsch läuft – Time-Out – schnell hin um den Spieler wieder aufzubauen, da eine Partie die verloren ging und es fliessen Tränen – hier muss der Spieler für die nächste Partie wieder aufgebaut und motiviert werden. Auf der anderen Seite ein Gewinner – hier die Leistung würdigen, ohne dass der Spieler die Bodenhaftung verliert.
Dazwischen schnell 5 Minuten um ein Sandwich zu essen und weiter geht’s.
Am Abend wieder gemeinsam das Nachtessen geniessen, ein paar Momente Ruhe und wieder Teamsitzung und Nachtruhe.
Nächster Tag – gleicher Ablauf – oh Halt – eine wichtige Mitteilung im Postfach «dringende Teamleiter-Sitzung» - also hin zum Meeting.
OK – Jugendliche haben das Schwimmbad in Mitleidenschaft genommen – aktuell wird ein Schwimmbadverbot ausgesprochen. Team entsprechend informieren – und weiter mit der Spielerbetreuung.
Ein Nachmittag spielfrei für alle – ein Alternativprogramm muss her – gemeinsam werden Ausflüge unternommen.
Und wieder ist ein Tag vorüber. Nächster Tag – ohjeh da haben sich zwei Jugendliche nicht an die Anweisungen der Teamleitung gehalten – was machen – Augen zudrücken, oder entsprechend sanktionieren.
Die Teamleitung entscheidet diese beiden Spieler zu sanktionieren, da es sonst schwierig wird, die Anordnungen durchzusetzen.
Jetzt gibt es noch Probleme mit Eltern, die eine andere Vorstellung von Dingen haben, als die Teamleitung – auch hier wieder Gespräche führen und die Tatsachen klären.
Am nächsten Tag brauchen die Spieler wieder die Unterstützung der Coaches, also hier hin rennen Spieler helfen und schon ruft der nächste – kaum Zeit um zu verschnaufen.
Dazwischen wieder schnell eine kleine Mahlzeit einnehmen und weiter geht’s, gute Leistungen würdigen und die weniger glücklichen trösten.
Jetzt kommen noch andere Probleme hinzu, ein Spieler leidet unter Durchfall – Medikamente organisieren, eine andere Spielerin hat Knieprobleme – Gespräch mit dem österreichischen Physio suchen, ob er etwas machen könne.
Langsam geht das Turnier zu Ende – Schlussfeier steht an.
Zuvor noch mit jedem Teilnehmer im Einzelgespräch die EM Revue passieren lassen.
Nach der Schlussfeier steht noch die Party an – hier den Spielern und Spielerinnen Freiraum gewähren, und trotzdem immer die Verantwortung wahrnehmen, dass alles in geordneten Bahnen abläuft.
Der letzte Morgen – Frühstück und danach packen und bei den Jugendlichen die Zimmer kontrollieren. Ob sie alles eingepackt haben und keine Schäden vorhanden sind?
Nun noch schauen, dass alle rechtzeitig zum Bus kommen – halt da fehlt doch ein Spieler. Wo ist er? Die Suche beginnt – aha er ist bereits im Bus – aufatmen.
Rückflug – Ankunft in Zürich – Verabschiedung und nun in Ruhe nach Hause und etwas ausspannen.
Das ist eine Zeitrafferzusammenfassung der Teamleiterarbeit aus Sicht eines Elternteils, die aufzeigen soll, dass die Teamleitung keineswegs Ferien geniessen konnte, sondern einen intensiven und wichtigen Job gemacht hat.
Wir danken, dass es Freiwillige gibt, die bereit sind diese Aufgaben und Verantwortungen zu übernehmen.
Und in diesem Fall gebührt der Dank Sacha und Christine Volery, die mit Ihrem Einsatz den Schweizer- Jugendlichen diese EM ermöglicht haben – VIELEN DANK!
Ein Eltern-Gast